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DEPECHE MODE ...and I (still) just can’t get enough...

Warum Bands wie Depeche Mode (oder auch The Cure oder U2 und Ausnahmekünstler wie Morrissey oder Paul Weller) immer noch so große Relevanz haben...

Sage und schreibe über 36 Jahre (!) ist es jetzt her, dass diese britische Synthie Rockband ihr erstes Album „Speak and Spell“ veröffentlicht hat. So lange Zeit in dem immer schwieriger werdenden Musikbusiness zu bestehen. Alleine dafür gebührt ihnen schon höchster Respekt und Anerkennung. Und nicht nur das, die Begeisterung für ihre Musik und ihre vielen Hits ist ungebrochen und das weltweit. Sie füllen immer noch die größten Hallen und Stadien vielerorts. Und sie zählen wie einige andere zu den absoluten Helden unserer Generation. Wir lieben sie nach wie vor und sie gehören einfach uns. Es ist eine Art liebevoller Besitzanspruch, den wir da hegen (und pflegen). Ein Anspruch, der unserer Generation irgendwie innewohnt und dafür sehr speziell und signifikant ist, auch wenn jede Generation ihre (Musik-) Helden hat und feiert.

Eine Band meiner (unserer) Jugend, die mich schon fast mein ganzes Leben begleitet. Und ich verbinde so viel Besonderes mit Depeche Mode, mit den Songs, den Alben, den Konzerten, ihrer langen Geschichte und meiner dazu. 
Werde nie vergessen, wie mich als blutjunger Teenager am Schulskikurs die düster mystischen und stimmungsgeladenen Songs vom zweiten Album „A broken frame“ („Leave in Silence“, „See you“, „The Sun and the Rainfall“) faszinierten, mich gepackt und gefesselt haben. Gespannt und sehnsüchtig erwartete ich jede Platte, legte mir auch teilweise die bunten Spezial-Pressungen (die guten alten Maxi Singles) mit coolen Remixes zu und behandelte das stets wie einen ganz wertvollen Besitz. Bis hin zu meinem persönlichen Höhepunkt, dem 1986 erschienene dunklen Meisterwerk „Black Celebration“ inkl. der danach extra produzierten Single, dem genialen „Shake the disease“, das mich allesamt wahnsinnig begeistert, berührt und bewegt hatte... und es bis heute immer noch tut.
Von „Just can’t get enough“ bis „Enjoy the silence“, von „A Question of time“ bis „A Question of Lust“, von „Somebody“ bis „Home“, von „Stripped“ bis „Wrong“, von „Never let me down again“ bis „Useless“, von „Walking in my shoes“ bis „Precious“, von „Personal Jesus“ bis zuletzt „Where’s the Revolution“...man weiß gar nicht wo man anfangen soll und noch weniger wo aufhören...so viele großartige Songs...voll Energie, einprägsamer Melodien und bewegender Stimmungen. Eine klassische Singles-Band, obwohl sie schon immer auch noch mehr zu bieten hatten.

Natürlich wurden die Abstände der einzelnen Veröffentlichungen mit der Zeit größer und diese nicht mehr so zwingend und durchschlagend. Dazu kam auch das eine oder andere Solo Projekt. Und nicht zu vergessen das (schon mehr als) Nah-Tod Erlebnis von Sänger Dave Gahan, der 1996 aufgrund seines exzessiven Rockstar Lebens eben diesem beinahe auch zum Opfer fiel (und gerade noch gerettet werden konnte).
Doch auch nach den vielen Jahren beweisen sie mit der aktuellen Platte (mit dem bezeichnenden Titel „Spirit“), dass sie es immer noch drauf und auch was zu sagen haben.

Und live geht DM sowieso immer. Fixgarantie, schon so oft unter Beweis gestellt, schon so oft selber erlebt. Jetzt waren sie wieder einmal auf Visite in Wien und das Konzert war seit Wochen restlos ausverkauft, was in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. Aber von überall kommen sie angereist, von nah und fern, die Bewunderer unserer Synthie Altmeister, die noch lange nicht zum alten Eisen zählen. Und nicht überraschend sind viele „Erwachsene“ und ältere Semester zugegen, die der Nostalgie und längst vergangenen Jugend frönen und ihren „alten“ Helden immer noch gerne die Ehre erweisen oder einfach auch sich selber.



Und der 2 Stunden Gig war geil, kurzweilig und begeisternd, wie erhofft, wie erwartet. Dichter, voluminöser Sound, kraftvolle Klänge, unter die Haut gehende Melodien, perfekte Instrumentalisierung (sogar der Bass darf mittlerweile schon mitspielen), Synthie Rock und Pop vom Feinsten, (fast schon zu) routiniert und professionell dargeboten. Eine gewohnt umfangreiche, bunte Set-list und Reise in die Vergangenheit, die nicht nur stimmig und vollends überzeugend ausgewählt wurde, aber trotzdem bei weitem für große Begeisterungsstürme gereicht hat. Starke Bühnenpräsenz, grelle Licht- und künstlerische Video-Effekte, eine nahezu perfekte Show, ekstatisches (mit-)Tanzen, gemeinsames Mitsingen, geniale Singles und schöne Balladen von Mastermind Martin Gore...

...und zu guter Letzt‘, aber absolut im Mittelpunkt und einfach outstandig- da ist noch der König himself...Mr.Dave Gahan, mit seiner Wahnsinns-starken und leidenschaftlichen Performance. Und das mit mittlerweile 55 Jahren am schlanken, drahtigen Körper...wo hat dieser Mann diese unglaubliche Energie her?
Die Männer im Auditorium bewundern ihn, die Frauen lechzen nach ihm, mitreißen kann er alle, ein ums andere Mal- wahrlich beeindruckend.



Kaum einer wie Gahan...

...hat so viel Erotik in seiner Ausstrahlung und seinem Erscheinungsbild
...hat so eine starke Präsenz und Wirkung on Stage und sei diese noch so überdimensional groß
...hat so viel Sex in seiner (ungebrochen ausdrucksstarken und besonderen) Stimme
...wirbelt so oft, geschickt und wild quer über die Bühne von einer zur anderen Seite, vor und zurück, rauf und runter
...dreht schnellere und lang anhaltendere Pirouetten um die eigene Achse, ohne auch nur einen Ansatz von Ungleichgewicht erkennen zu lassen
...tanzt so wild und entschlossen mit dem Mikrofon Ständer fest in beiden Händen, als wäre es ein religiöses Ritual
...bewegt sich so gekonnt zu jedem Lied
...hat seine Zuhörerschaft so sehr im Griff und animiert diese permanent und unaufhörlich
...bringt so viel Coolness rüber
...intoniert die Songs mit größerer Hingabe und Leidenschaft

Ein wahrer Rock-Gott, wie es nur wenige gibt und Erfolgsgarant für ein gelungenes und echtes Live-Erlebnis. Depeche Mode geht immer noch. Depeche Mode geht immer.

Let’s have a black celebration...tonite! Oh, jaaaa!

Schön, dass es euch (immer noch) gibt!
Bis zum nächsten Mal, ihr Unverwüstlichen!

(More) words are very unnecessary...


Set-list:

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