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TRAURIG- RIP Dolores O‘Riordan


Eine wunderbare Sängerin und Musikerin ist nicht mehr unter uns...ich muss mir das von der Seele und vom Herzen schreiben...

Leider ganz anders als geplant und unerwartet gestaltet sich mein nächster Beitrag. Eine sehr traurige Nachricht hat uns erreicht. Dolores O’Riordan, irische Frontfrau der 90er Britpop Band „The Cranberries“ ist überraschend im Alter von unfassbar jungen 46 Jahren von dieser Welt gegangen. Und es ist schon ein Phänomen wie Nachrichten dieser Art immer wieder berühren und nahe gehen. Der plötzliche Tod eines Menschen, den man eigentlich nie persönlich kennen gelernt hat und trotzdem so einen starken Bezug fühlt. Geschieht immer wieder bei Personen öffentlichen Lebens. Oftmals spielt da leider auch Neugier und Interesse oder gar Voyeurismus mit.

In diesem Fall ist es aber die Liebe zur Musik, Songs und Bands, die man irgendwann aufgebaut hat und auch nicht mehr zu verlieren gedenkt. Schon erlebt bei vielen anderen großen Musikern zuvor. Von Freddy Mercury über Falco bis David Bowie zuletzt, to name by a few. Und damit bekommt deren Schaffen und die persönlichen Empfindungen dazu noch mehr Kraft. Über die Musik (und die nostalgischen, in der Rückschau manchmal auch romantisch überhöhten Empfindungen zu Momenten, Phasen oder Erlebnissen in der Vergangenheit) fühlt man eine tiefe Verbindung zu diesen Personen. Sie begleiten und beeinflussen zum Teil ja auch das Leben vieler Menschen mit ihrem Wirken. Meines auf jeden Fall.

Ich habe die Cranberries immer sehr gemocht. Obwohl oder vielleicht auch gerade deshalb weil sie zu jener Zeit, Mitte der 90er, zwar durchaus erfolgreich, aber doch eher meist im Schatten von anderen großen britischen Bands, blühten und gediehen wie eine wunderschöne Blume. Und das sicher nicht nur wegen ihres größten Hits „Zombie“, der sich in sehr intensiver und eindringlicher Weise mit dem damals noch schwelenden und langwierigen Nordirland Konflikt und der IRA befasste. Auch diese hintergründige, versteckte und gnadenlose Brutalität, ausgelöst wie so oft durch Religion und starre politische Machtinteressen, übte einst eine große Faszination auf mich aus. Nicht zuletzt auch wegen meines Interesses an weiteren irischen Bands und Musikschaffenden (allen voran U2 mit ihrem legendären „Sunday bloody Sunday“ oder auch Sinead O’Connor u.a.) und eines großartigen (von grandiosen Schauspielern dargestellten) Kinofilms („In the Name of the Father“) basierend auf einer wahren und tragischen Story.

„Zombie“ bedeutete zwar den großen Durchbruch, war jedoch nur ein Song und Riesenhit, mit dem die 4-köpfige irische Combo die Gefühle einer ganzen Insel und Generation kraftvoll auf den Punkt brachte. Denn die Cranberries standen keineswegs für forsche politische oder konflikt-thematische Lieder, sondern eher für wunderschöne, sehr berührende Popsongs. Mit der wundervollen Sängerin mit dem frechen Kurzhaarschnitt, die mit einer engelhaften Stimme und ganz eigenen süßen irischen Zungenschlag und Singalongs, den Gitarrenmelodien eine ganz feine Note und verzaubernde Kraft verlieh. Und dadurch sich in meinem innersten Empfinden richtig gemütlich gemacht hatten.

Sie zählten seinerzeit zu meinen absoluten Favoriten, trotz beachtlicher Konkurrenz. Meine damalige Zeit (Blüte meiner Fußballkarriere inklusive kurzer Legionärszeit in Italien- auch ein Land mit Verbindung zu Irland) verbinde ich auch mit dieser Band, mit diesen Songs, mit dieser Musik, die mein ständiger Begleiter war und mich verwöhnte. Mir schöne Momente verstärkt und in schwierigeren Trost gespendet hat. Wundervoll. „Dreams“ war eines der schönsten Liebeslieder, und „Linger“ oder auch „Ode to my family“ zählen sicher zu den gefühlvollsten und berührendsten Balladen in den 90ern. Ein kalter Schauer läuft mir über den ganzen Oberkörper, wenn ich daran denke, wie verliebt ich in diese Stimme und Songs damals war. Dieser besonderen Stimme und hellem Gesang, hab ich auch später immer noch sehr gerne gelauscht, auch wenn die Qualität der Songs längst nachgelassen hatte.

Ist auch nicht so, dass mittlerweile noch ein bahnbrechendes Cranberries- oder vielleicht wieder Solo Album von O’Riordan zu erwarten gewesen wäre. Doch die Liebe und Zuneigung zu einer Band hört niemals auf, wenn sich einmal Songs und Melodien in Kopf und Herz gebrannt haben. Und nicht nur deshalb fühle ich Trauer, Verlust und Wehmut. Sie war mit ihrer Band eine unserer Helden und wird das auch immer bleiben. Days are not forgotten!

Danke für die schöne Zeit, die du mir beschert hast, mit dieser wunderbaren Stimme und den herzerwärmenden Songs und Melodien! Die werden auch bestehen bleiben, wie jede schöne Erinnerung! There is a light that never goes out!
Rest in peace, Dolores!

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